E-Sports mit Emmett Shane
Wie einfach ist es, in der Schweiz in die professionelle E-Sports-Liga einzusteigen? Welches Gaming-Equipment brauche ich? Welche Klischees stimmen wirklich? Um dies herauszufinden, habe ich Emmett Shane am grössten Gaming-Event der Schweiz, der SwitzerLAN besucht. Er ist bereits seit 6 Jahren im E-Sports-Bereich tätig und hat viele Erfahrungen gesammelt.
PROJEKTINFOS
Wie einfach ist es, in der Schweiz in die professionelle E-Sports-Liga einzusteigen? Welches Gaming-Equipment brauche ich? Welche Klischees stimmen wirklich? Um dies herauszufinden, habe ich Emmett Shane am grössten Gaming-Event der Schweiz, der SwitzerLAN besucht. Er ist bereits seit 6 Jahren im E-Sports-Bereich tätig und hat viele Erfahrungen gesammelt.
Einleitung
Mit 14 Jahren habe ich meinen ersten Laptop bekommen. Ich war richtig begeistert, denn endlich konnte ich «Die Sims 3» spielen. Nachdem ich hunderte Stunden mit Sims Spielen verbracht hatte, folgten «Minecraft» und das Shooter-Game CS:GO. Um was es
genau in dem Spiel geht, erkläre ich später. Nach vier Jahren habe ich mich
entschlossen, einen PC anzuschaffen, da mein Laptop langsam den Geist aufgab.
Seitdem zocke ich auf meinem Computer «CS:GO». Mal mehr, mal weniger. Ich
beschäftige mich also schon seit acht Jahren mit dem Thema Gaming. Nun wollte ich
mich mit dem Begriff E-Sports etwas genauer auseinandersetzen. Wie einfach ist es, in
der Schweiz in die professionelle Liga einzusteigen? Wie ist die Stimmung in der
Community? Diesen und noch weiteren Fragen bin ich auf den Grund gegangen.
E-Sports kurz erklärt
E-Sports, ein Bereich, welcher mit vielen Emotionen verbunden ist. Wieso? Das
erklärt euch wahrscheinlich die Definition des Begriffes. «e-Sport ist der unmittelbare
Wettkampf zwischen menschlichen Spieler/innen unter Nutzung von geeigneten Videound Computerspielen an verschiedenen Geräten und auf digitalen Plattformen unter
festgelegten Regeln». Ich habe mich gefragt, wie einfach es ist, in die professionelle E-Sports-Szene der Schweiz einzusteigen und welche Klischees vielleicht doch auf den einen oder anderen Gamenden zutreffen. Um dies herauszufinden, habe ich meinen Kollegen Emmett Shane bei dem grössten Gaming-Event der Schweiz, der Switzerlan, getroffen und ihn interviewt.
Wer ist emmett shane?
Emmett Shane ist 23 Jahre alt, hat eine Informatiker-Lehre in Zug gemacht und arbeitet
bis heute in diesem Beruf. Er ist seit acht Jahren im E-Sports-Bereich tätig und spielt seit
sechs Jahren in der professionellen Liga mit. Genauer gesagt, spielt er das ShooterGame Counterstrike Global Offensive. In diesem Spiel gibt es zwei Teams, bestehend
aus je fünf spielenden Personen. Terrorist:innen und Antiterrorist:innen. Das Ziel der
Terrorist:innen ist es, ihre Bombe zu platzieren und diese explodieren zu lassen. Die
Antiterrorist:innen hingegen müssen versuchen, dies zu verhindern und falls die Bombe
platziert wurde, sie zu entschärfen. Er hat früher auch das online-Battle-ArenaComputerspiel League of Legends gespielt, aber hat sich schlussendlich auf «CS:GO»
fokussiert. Denn er hat bemerkt, dass ihm das kompetitive Spielen mehr zusagt.
Der einstieg in die professionelle liga
«Grundsätzlich kann es jede:r in die professionelle Liga der Schweiz schaffen», meint
Shane. Auch wenn dich am Anfang niemand kennt, solange du gut spielst und dich
hocharbeitest, stehen deine Chancen gut. Es kann auch jeder an den CS:GO-Turnieren
teilnehmen, man braucht keine Verifizierung. Das Schwierige ist einzig, in der Höchstliga mitzuspielen. Denn es gibt viele gute einzelne Spieler:innen, aber wenig gute Teams, die bis zur Top-Liga zusammenbleiben. Für den Anfang eignet es sich auch Twitter herunterzuladen. Denn viele Gamende und Teams nutzen diese Plattform, wenn sie zum Beispiel neue Teamspieler:innen suchen. Ebenfalls werden immer die neusten Updates aus der E-Sports-Szene geteilt.
Prinzipiell kann ich die Aussage von Shane unterstreichen. Auf den ersten Blick kann es
jeder an die Spitze schaffen. Wenn man jedoch nicht speziell talentiert für Shooter-Games ist, muss man sehr viel Zeit investieren, um besser zu werden. Ich würde sagen, dass man pro Woche sicher 16 Stunden investieren sollte, wenn man Fortschritte sehen
möchte. Zu Beginn ist es auch sehr frustrierend, wenn man viel verliert und die
Performance noch nicht stimmt. Deshalb benötigt es sehr viel Willensstärke, das Training nicht aufzugeben. Aber auch wenn man diesen Ehrgeiz mitbringt, müssen alle
Mitspieler:innen mitziehen.
Wenn einen Emotional etwas bedrückt, fällt dies bei der Leistung des Spieles sofort auf. Man muss bei kompetitiven Spielen immer 110 Prozent geben, was ein grosser Druck
sein kann. Abgesehen vom Training ist es unumgänglich im Team auch über private
Themen zu sprechen. Meiner Meinung ist Kommunikation das Allerwichtigste, denn nur
so kann man als Team wachsen und verstehen, wieso vielleicht ein Mitspieler aktuell nicht die erforderlichen Leistungen erbringt. Oftmals lösen sich trotzdem Teams nach einer gewissen Zeit auf, da sich die Lebenssituation verändert, es im Team Unstimmigkeiten gibt oder andere Ereignisse eintreffen.
Gaming-equipment
Wie wichtig ist eigentlich die Gaming-Ausstattung? Brauche ich die teuersten Teile, um
mit den Profis mitzuhalten? Meine Antwort wäre nein. Denn ich habe Freunde, die
schlechteres Gaming-Equipment als ich haben und trotzdem besser spielen. Ich habe für
mich erkannt, dass es viel wichtiger ist, eine stabile Internetverbindung zu haben. Denn
ansonsten kann es zu sogenannten «Lags» im Spiel kommen. «Der englische Begriff «lag» bedeutet so viel wie «verzögert» oder «hinterherhinken». In Computernetzwerken und Telefonanlagen bezeichnet der Ausdruck die unübliche Verzögerungszeit bei der Übertragung.» Dies bedeutet, dass es zu kleinen Ruckler, während dem Spielen kommen kann, was äusserst störend ist. Solche Ruckler können natürlich auch durch die Hardware ausgelöst werden, wenn diese fehlerhaft oder zu alt ist. Shane meint folgendes dazu: «Für mich ist mein PC mein Hobby. Ich liebe es, meinen Computer zu optimieren. Um in der besten Liga mitzuspielen, ist dies jedoch unnötig. Denn «CS:GO» läuft auch auf einem Toaster.»
Klischees
Um ein paar klassischen Klischees nachzugehen, habe ich es mir natürlich nicht nehmen
lassen, Shane stereotypische Fragen zu stellen, wie zum Beispiel: Ernähren sich alle
Gamer:innen ungesund? Denn als ich an der Switzerlan war, habe ich fast auschliesslich
ungesunde Snacks und Alkohol auf dem Tisch gesehen. Shane meinte jedoch folgendes
dazu: «Finde ich nicht mehr so, denn an einem Gaming Event trifft man jede Art von
Person. Von untrainiert bis trainiert, von Personen, die mehr essen bis Personen, die
weniger essen, ist alles dabei. Es gibt nicht den einen Gamer-Type». Auch dass Gamer:innen ungepflegt und übergewichtig seien, verneint Shane. Die Klischees werden in der Community immer mehr abgebaut. Auch eine Studie der Environmental Research and Public Health zeigt, dass sich professionelle E-Sportler:innen überdurchschnittlich gesund ernähren. «Additionally, the reported rate of smoking and drinking frequency was relatively low, with 65.1% being non-drinkers and 92% being non-smokers. This study partly supported the prediction that higher-ranked esports players were more physically active, with the top 10% of players significantly more physically active than the bottom 90% of players. Neither smoking nor drinking frequency was associated with player in-game rank.»
Diese beiden Antworten haben mir gezeigt, dass es darauf ankommt, auf welche Art von
Gamer:innen man diese Frage bezieht. Denn professionelle E-Sportler:innen haben
oftmals eigene Ernährungsberater:innen und Coaches, der auf die Gesundheit der
Spieler:innen achtet. Wenn man jedoch dieselben Fragen der Environmental Research
and Public Health nur nicht professionellen Gamenden stellen würde, würde die Antwort vielleicht anders ausfallen. Ebenfalls muss man dazu sagen, dass die Switzerlan nur ein Wochenende im Jahr ist und viele Leute für diese Tage wahrscheinlich eine Ausnahme machen.
Das ziel
«Mein Ziel ist es herauszufinden, wo mein Limit ist, also wo mein Skill Level aufhört».
Einer der schönsten, aber auch traurigsten Momente war, als ich inoffiziell Schweizer
Meister geworden bin», sagte Shane. Er hatte die ganze Season im Team mitgespielt, wobei er im Finale nur als Coach antreten durfte, da ein Schweizer Profi seinen Platz im Team eingenommen hatte. Deshalb hat er das Spiel nur inoffiziell gewonnen. Dieser knappe Sieg hat seinen Willen noch mehr gestärkt, den Pokal irgendwann als Spieler zu holen. Ich kenne keine Person, die so ehrgeizig wie Shane ist. Seitdem ich ihn kenne, verfolgt er dieses Ziel. Wie bereits oben erwähnt ist es sehr schwierig, so lange am Ball zu bleiben und es an die Spitze zu schaffen. Deshalb beeindruckt mich Shanes Willen umso mehr. Abschliessend kann ich sagen, dass der Einstieg in die Profiliga auf den ersten Blick nicht sehr schwierig aussieht. Wenn man jedoch nicht aussergewöhnlich talentiert ist, ist es sehr zeitintensiv und kostet viele Nerven, um besser zu werden. Die Frage ist nun, ob es einem Wert ist, so viel Zeit in ein Game zu investieren.















