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Myriam Hadorn

Gin, uus Züri für Züri

Entdecke die faszinierende Geschichte eines bekannten Zürcher Gin-Unternehmens. Lernen die Gründer und die Geschichte von Turicum kennen. Von der ursprünglichen Begegnung in einer Bar bis hin zur Kreation ihres eigenen Dry Gins. Erfahre, wie Turicum erfolgreich wurde und wie du deinen eigenen Gin kreieren kannst. Tauche ein, in die Welt dieses Gins und entdecke die Leidenschaft und Kreativität dahinter.

Design ohne Titel
PROJEKTINFOS
Semester (Modul):
1. Modul
Fachbereich:
Content Creation & Online Marketing

So lernte ich das renommierte Gin-Unternehmen Turicum aus Zürich kennen. Der erste Kontakt wurde mit Oscar Martin, einem der Gründer, aufgenommen. Ich traf die Gründer in Ihrem Hauptsitz im Herzen Zürich. Der Empfang von Oscar war ungezwungen und herzlich. Ich fühlte mich umgehend wohl und wurde von Oscar den weiteren zwei Mitgründern Oliver Honegger und Merlin Kofler vorgestellt. Wir tauschten uns kurz aus und stellten uns vor. Der vierte Mitgründer, Philip Angst, konnte ich nicht persönlich kennenlernen. Nach der Vorstellung habe ich mein vorbereitetes Interview mit Oscar und Oliver durchgeführt. Das Gespräch war aufschlussreich, spannend und informativ. Mit strahlenden Augen und einer ansteckenden Begeisterung erzählten sie lebhaft von ihrem Unternehmen. Ihre Vision, einen einzigartigen "Gin, uus Züri für Züri" zu kreieren, war spürbar.

Turicum – Die Geschichte

Zurück in den glanzvollen Zeiten der Milchbar, einen Ort zum Feiern und Cocktails geniessen. Hier fanden sich Merlin Kofler als Bar-Chef, Oliver Honegger als Barkeeper und Oscar Martin als DJ zusammen. Philipp Angst war der Gastronom, welcher die Bar mit Geschick leitete. Ihre gemeinsame Arbeitsumgebung schmiedete eine Freundschaft, welche in Zukunft zu einem Geschäftsmodell führen würde. Als der Besitzer der Bar nach neuen Ideen für die Getränkekarte suchte, gab er Oli und Merlin den Auftrag, nach London zu reisen, um dort nach Inspiration zu suchen. London, die pulsierende Hauptstadt der Drinks, war ein wahrer Vorreiter in der Welt der Drinks. Nach ihrer inspirierenden Reise durch die englischen Destillerien, beschlossen sie, ihren eigenen Gin zu kreieren. Das Ziel war klar definiert: Ein «Gin, uus Züri für Züri». Der Gin soll ihre Heimatstadt auf einzigartige Weise verkörpern.

Die Umsetzung der Vision erwies sich voller Herausforderungen und Hindernisse. Die jungen Träumer mussten sich den strengen Vorschriften und der komplexen Alkoholsteuer stellen, während sie gleichzeitig mehrere Arbeitsstellen annahmen, um die finanzielle Last ihrer Unternehmung zu stemmen. Doch Oliver, ein talentierter Koch in vierter Generation und umfassendem Wissen über Lebensmittel, organisierte eine bescheidene Destillationsanlage, mit der er startete. Er experimentierte mit verschiedenen Zutaten und Aromen und präsentierte seine Kreationen seinen Mitgründern. Der daraus entstandene London Dry Gin von Turicum war erfrischend. Er bestand aus insgesamt 12 sorgfältig ausgewählten Zutaten, wobei die Wacholderbeere die wichtigste ist und in jedem Gin seine besondere Note verleiht.

Die geheime Rezeptur des Turicum Dry Gins birgt eine Vielfalt an Botanicals, darunter exquisiter Madagaskar-Pfeffer, Orangenblüten, erfrischende Zitrone sowie eine Handvoll mysteriöser Zutaten. Ein Geheimnis umgibt diese Mischung, während der unvergleichliche Geschmack auf der Zunge verweilt. Doch das ist noch nicht alles – durch die Zugabe von Süssholz erhält der Gin eine verlockende, beinahe zuckerige Nuance, die die Sinne anregt. Oscar, mit seinem Gespür für Marketing und Design, erschuf eine fesselnde Geschichte, die den Turicum Dry Gin umhüllt. Das einzigartige Design einer klassischen hellen Old School Keramikflaschen, verkörpert die Marke perfekt und unterstreicht die zeitlose Eleganz des Turicum-Gins.

Mit einer geheimnisvollen Ankündigung erregten sie die Aufmerksamkeit der potenziellen Kunden:innen: Die Silhouette der Flasche mit dem markanten Titel «Something new is coming to town» liess die Neugier steigen. Das Ergebnis war atemberaubend – noch vor dem offiziellen Eröffnungsevent waren sämtliche Flaschen restlos ausverkauft. Beim exklusiven Event selbst konnten lediglich 100 glückliche Gäste den begehrten Gin ergattern. Doch das war erst der Anfang des Rummels. In Zusammenarbeit mit Schweppes veranstalteten sie ein Pop-up- Event namens «Apotheke», welches den Auftakt zu ihren geheimen, versteckten Veranstaltungen in der ganzen Stadt bildete. Die Spannung und Vorfreude waren förmlich greifbar, denn jeder Gin-Liebhaber:in wollte Teil dieser aussergewöhnlichen Erfahrung sein.

Der Erfolg des Turicum-Gin’s kannte keine Grenzen. Die Liebe und Begeisterung der Menschen für diesen aussergewöhnlichen Gin führten dazu, dass die Gründer ihre Produktion massiv steigern konnten und eine grössere Destillationsanlage erwarben. Sie nahmen an unzähligen Veranstaltungen teil und erzählten ihre fesselnde Geschichte immer wieder. Es dauerte nicht lange, bis der Turicum-Gin in den Bars von Zürich seinen festen Platz fand. Die faszinierende Erfolgsgeschichte verbreitete sich wie ein Lauffeur und die Gründer waren überwältigt von der schnellen Verbreitung und wachsenden Beliebtheit ihres Gins.

Die Nachfolger des London Dry Gin

Die Gründer von Turicum liessen sich von ihrem Erfolg nicht bremsen, sondern stürzten sich mutig in neue Projekte. Sie erweiterten ihr Sortiment um aufregende Kreationen wie den Woodbarreled-Gin, den Premium Vodka und den Gin Cream Liqueur. Im September 2023 verkündeten sie voller Vorfreude die bevorstehende Einführung eines Rums an. Jedes dieser Getränke trug die einzigartige Handschrift des ersten Turicum Dry Gins, sei es durch die Lagerung im selben Fass oder als Grundlage für weitere Kompositionen.

Doch damit ist nicht genug. Sie schlossen aufregende Partnerschaften mit Unternehmen wie dem 25 Hours Hotel, Mövenpick und Swiss Airline. Gemeinsam entwarfen sie exklusive Gin- Editionen, die die Sinne ansprach. Doch eine Edition stach besonders hervor: Hier wurde die Wachholderbeeren in einer Rakete ins All geschossen oder sogar bis zum Mars? Diese aussergewöhnliche Aktion verdeutlichte die kreative Herangehensweise und den grenzenlosen Einfallsreichtum der Turicum-Gründer. Sie wagten es, über den Tellerrand hinauszuschauen und ihre Liebe zum Gin in neue Wege zu führen.

05_Produkte

The Gin-Lab – Der Workshop

Die Gründer kreierten ein ganz besonderes Erlebnis: der Gin-Lab-Workshop. Hier haben die Teilnehmer:innen die einzigartige Möglichkeit, ihren eigenen Gin zu erstellen und diesem ihren persönlichen Geschmack und Vorliebe anzueignen. Die Basis der Idee entstand, als sie realisierten, ihnen niemand zu glauben scheinte, dass sie ihren Gin tatsächlich in Zürich destillierten. Darum entschlossen sie sich, die Menschen in Ihrer Arbeitsstätte einzuladen. Mit geringem Aufwand verwandelten sie hierfür ein kleines Zimmer in das Gin Lab. Hier wird die Vielfalt an Aromen präsentiert, um die Teilnehmer:innen in die faszinierende Welt der Gin- Destillation einzuführen.

Der Erfolg des ersten Workshops übertraf alle Erwartungen und trieb die Gründer dazu an, das Gin Lab weiter auszubauen. Sie entschieden sich dafür, eine neue Räumlichkeit im gleichen Gebäude zu mieten und verliehen ihr einen stilvollen Still.

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Sabrina wurde zur Alchemistin

Im Gin Lab können bis zu 15 Teilnehmer:innen den Workshop besuchen und ein Mitarbeiter:in leitet diesen. Am Event, an welchem Sabrina und ich teilnehmen durften, hat Yannis den Workshop geführt. Besucher:innen jeder Demografie, natürlich volljährig, nahmen teil. Dadurch entsteht eine einzigartige Atmosphäre. Meine Freundin Sabrina, die mich freundlicherweise als Begleiterin und Model an diesem Event unterstützte, durfte ihren eigenen Gin kreieren. Die anfängliche Scheu der unbekannten Gesichter lockerte sich nach jedem Drink, der Yannis gekonnt mixte und verteilte. Während wir weitere Getränke serviert bekamen, erhielten wir einen faszinierenden Einblick in die Entstehungsgeschichte von Turicum und lauschten gespannt den Erzählungen.

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Nach zwei Stunden war es endlich soweit – wir durften unseren eigenen Gin kreieren.
Die Teilnehmer:innen haben sehnsüchtig darauf gewartet. An einem Tisch mit fünf Personen lag für jede Person eine eigene Arbeitsmontur bereit. An den Fenster hangen die wunderschönen hohen Glasflaschen, mit den 51 verschiedenen Botanicals. Mit einem Spray konnten die Aromen vorab getestet werden, sodass die persönliche Kreation hergerichtet werden konnte.

Sabrina startete mit den Basiszutaten für einen London Dry Gin und fügte nach ihrem Geschmack die ausgewählten Botanicals hinzu. Sie entschied sich für eine aufregende Kombination aus Yuzus, marokkanischer Minze, Nelken und Orangenblüten. Gespannt beobachtete sie, wie ihr Gin nach und nach seinen einzigartigen Geschmack annahm, während sie die Botanicals sorgfältig miteinander kombinierte.

Als ihr eigener Gin schliesslich gemischt war, kam der aufregende Moment der Verkostung. Sabrina roch zuerst an ihrem Drink und degustierte dann ihre eigene Kreation. Ein Gefühl von Stolz und Zufriedenheit erfüllte sie, denn ihr Gin hatte den gewünschten Geschmack erreicht. Er war frisch, fruchtig und hatte eine subtile Würze, die ihre Vorstellung perfekt widerspiegelte.

Nachdem sie die exakte Menge von 500 ml und einen Alkoholgehalt von 45,5 % gemessen hatte, konnte Sabrina ihren Gin mit Etiketten versehen und ihm den Namen «SAE-Gin» geben. Da am nächsten Tag das SAE-Grillfest stattfinden sollte, wollte sie stolz ihre Kreation mit ihren Mitstudenten teilen. Als Geschenk erhielt sie einen Koffer mit passenden Bechern, Tonics, Messbecher und Ausgiesser, alles perfekt abgestimmt, um den SAE-Gin beim Grillfäscht in vollen Zügen zu geniessen und zu teilen.
Dieser unvergessliche Abend konnte Sabrina von der Marke Turicum überzeugen, was exakt der Idee der Turicum-Inhaber entsprach. Sie hatten mit dem Gin-Lab eine Kundin und Gin- Liebhaberin gewonnen. Sabrina dachte bereits darüber nach, wann und mit wem sie das Gin Lab erneut besuchen soll, um weitere Kreationen zu erschaffen.

Der Autor
Die Autorin

Myriam, auch als Mia bekannt, lebt in Zürich und liebt es, kreativ zu sein. Ob mit Acrylfarben, Fotografie oder Kochen, sie findet Freude in verschiedenen kreativen Ausdrucksformen.

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