Studieren an der SAE?
Malaika Schelbert

SKATE 22

Ein Brett, vier Räder. Von Surfern erfunden, als Ausdruck der Rebellion benutzt und nun auch an der Olympia. Das Skateboard ist bereits über 70 Jahre alt und wahrscheinlich durch seine Geschichte so umstritten und divers, wie seine Besitzer selbst. Doch wer sind diese Skater und was macht sie aus?

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PROJEKTINFOS
Semester (Modul):
1. Modul
Fachbereich:
Content Creation & Online Marketing

Das Skateboard gibt es bereits seit 1950.
Seit der Erfindung dieser Sportart hat das Skaten seine Langlebigkeit immer wieder bewiesen. Es gab zwar lange Durststrecken, doch danach gab es immer wieder bei neuen Generationen Boomphasen. Doch wo stehen wir jetzt? Ist das Skateboard nach den olympischen Spielen in oder out? Was bedeutet das Skaten im Jahre 2022?

Die Erfindung

Das Skateboard wurde 1950 in den USA, von kalifornischen Surfern erfunden. Die Idee war, eine Beschäftigung zu haben, wenn das Meer zu wenig Wellen hat. Zu Beginn der 60er Jahre erlebte das Skateboard den ersten Hype, bis der Trend in den 70ern auch nach Europa überschwappte.

Die Skateszene im Jahr 2022

Ein 18-jähriger Skater erzählt.

Jason (Name von der Redaktion geändert) skatet schon, seit er 9 Jahre alt ist. Er bekam Ausrüstung, Skateboard, Kleider und Schuhe von Freunden seiner Eltern.

Eine Woche nachdem Jason mit dem Skaten begonnen hatte, nahm er seine erste Halfpipe in Angriff. Er machte einen Drop-In. Dies ist das Einfahren einer Quarterpipe. Die Quarterpipe ist wie ein Halfpipe, einfach mit nur einer senkrechten Steilwand beziehungsweise eine halbe Halfpipe. Deshalb auch der name Quarter, was Viertel bedeutet. Der Drop-In ist beim ersten Mal ein grosser Schritt, da man sich fest überwinden muss.

Skaten ist seiner Meinung nach eine schöne, offene Szene in der jeder willkommen ist.

An der Olympiade wird jetzt auch geskatet

An den olympischen Spielen 2020 wurden im Sommer 2021 erstmals Wettbewerbe ausgetragen. Es nahmen jeweils Frauen und Männer in den Disziplinen Park und Street teil.
Ob abermals Wettbewerbe im Skaten ausgetragen werden, ist noch nicht klar. Erst nach mehrfacher Ausführung werden Sportarten offiziell in den Olympiakanon aufgenommen.

Die Skatelegende Tony Hawk findet es auf jeden Fall gut, dass die Sportart wie einst das Snowboarden, in Olympia angekommen ist. Jedoch möchte er sich nicht genauer darüber äussern.

Jason findet das nicht so geil und vergleicht es mit dem Snowboard. „Skaten gehört der Strasse“, meint er. „Jeder kann sagen, was er möchte. Olympia ist eine andere Welt. Es gibt viele Skater, die genug Talent für Olympia haben, aber nicht nach Olympia wollen. Das liegt an der Mentalität von Skatern, die freiheitsorientiert und eigenwillig sind. Sie lassen sich von Olympia und der damit im Mainstream erhöht verbundenen Aufmerksamkeit auf den Sport nicht vom Skaten aufhalten.“ Bei den X-Games sei es was anderes, da sie für die Extremsportart eigens geschaffen wurden.

Jason beobachtet, dass es in den letzten Jahren immer mehr Frauen in der Skaterszene gibt. Viele würden auf dem gleichen Niveau wie die Männer sein. Es sind aber immer noch überwiegend Männer, welche die Szene dominieren.

Verletzungen

Dass zum Skaten auch Verletzungen gehören, mache den Sport für Menschen, die ausbrechen und etwas riskieren möchten, immer attraktiver. Man sollte sich jedoch langsam herantasten. Einige Skater tragen zum Schutz auch Protektoren. Das sei aber je nach Skateart unterschiedlich. Streetskater tragen zum Beispiel fast nie Protektoren.

Jason hatte bis jetzt nur einen Steissbeinbruch. Das hielt ihn jedoch nicht vom Skaten ab. Bereits nach einer Woche stand er wieder auf seinem Skateboard. Der Sport sei wie eine Sucht, in der man Freiheit sucht und findet. Durch stetiges Üben komme man zu Erfolgserlebnissen und wachse über sich selbst hinaus. Wenn es einen gepackt habe, sei ein Sturz nichts mehr. Es brauche jedoch Zeit, bis man genug abgehärtet sei.

Man lernt beim Skaten zunächst mehr, wie man richtig fällt, als wie man Tricks macht.

Es gäbe Pro-Skater, die sich teilweise jeden Monat etwas brechen und solange es nicht die Beine sind, trotzdem weiter skaten.

Rebellion und Vorurteile

Anfang der 80er jedoch der Tiefpunkt. Skateboarden wurde an vielen öffentlichen Orten verboten. Es wurde nicht gern gesehen, weil es als rebellischer Zeitvertreib angesehen wurde.
Zur gleichen Zeit entstand der Skatepunk, welcher die rebellische Oppositionshaltung vieler Skater in der Musik widerspiegelt.

Jason erzählt, dass der Skatpunk je nach Generation noch dazu gehört. Heute ist aber vor allem HipHop, Goa, Techno und Proxy zu hören. Er selbst habe keine Vorbilder.

Skater werden laut Jason heutzutage immer noch teils ungern gesehen, weil man nach wie vor ein Rebell im Auge anderer Leute sei.

Wenn man im öffentlichen Raum über ein Obstacle (Hindernis) fahre, hinterlasse man zwar Kratzer, aber macht trotzdem nichts kaputt.

Nebst Sachbeschädigung wird das Skaten auch häufig mit Drogen in Verbindung gebracht. Viele Skater würden zwar kiffen, jedoch sei der Konsum von harten Drogen gar nicht wirklich möglich, da man immer noch eine Sportart ausüben müsse.

Diese Vorurteile hätten laut Jason schon was, seien aber trotzdem kein Grund, jemanden zu verurteilen.

Skater seien grundsätzlich ziemlich gechillt drauf. Das spiegelt sich auch in ihrer Lebensweise. Im Gegensatz zu anderen Sportlern achten Skater nicht zwingend auf ihre Ernährung. Dies geht mit der Freiheit, die sie beim Skaten finden einher.

Jason hat nebst dem Sport selbst auch seine besten Freunde durchs Skaten gefunden.

Skaten wird beliebter

Ende 1980 änderte sich dies jedoch. Skateboarden wurde immer mehr als Sport akzeptiert. Richtig beliebt wurde die Sportart unter anderem durch Streetskater wie Mark Valley, Mike Gonzalez oder Tony Hawk, der Vertikalskater war.

Vertikalskaten bezieht sich auf das Skaten auf einer Halfpipe. Diese besteht aus zwei senkrechten Steilwänden und einer dazwischenliegenden waagrechten Ebene.
Streetskaten findet dagegen in Städten und Skateparks statt. Dort werden Gegebenheiten wie Bänke und Treppen genutzt, um darauf Tricks zu üben.

Mainstream, Vorbilder und Marken

Mehr als vierzig Jahre nach der Erfindung des Skateboards gelangte die einst rebellische Sportart 1995 durch die X-Games, einer Extremsportveranstaltung in den USA, in den Mainstream.
Erste Sponsoren und Partnerschaften zwischen Firmen und Skatern entstanden. Tony Hawk brachte 1999 sogar sein eigenes Videospiel „Tony Hawk’s Pro Skater“ raus.

Skater sind immer noch markenorientiert. Um sich gut bewegen zu können, skatet man ausschliesslich in Trainerhosen oder weiten Jeans.

Marken von früher wie Supreme, Vans, Nike, Volcan, Element, DC oder Polar haben alle eines gemeinsam: Sie machen Kleidung, die robust genug zum Skaten ist und hält.

Viele Skater tragen laut Jason auch die Marken, mit denen ihre Idole einen Vertrag haben.

Die Anschaffung der Ausrüstung ist zunächst teuer, jedoch nicht so teuer wie bei anderen Sportarten. Viele Skater haben, wie er früher auch, einen Sponsor, der die Ausrüstung bezahlt.

Wie auch alles andere, was uns in der heutigen Welt bewegt, landet auch immer mehr Skate-Content auf sozialen Plattformen. Jason beobachtet selbst, dass es immer mehr Poser gibt, die sich mit einem Skateboard selbst inszenieren und damit zeigen möchten, dass sie cool sind.

Jason mag Poser nicht.

Vor allem, weil sie auch Probleme verursachen, die Skater direkt zu spüren bekommen.

Zum Beispiel finden Skater manchmal keine Kleider, da diese teils schnell ausverkauft sind. Dies hat mit den Trends im Mainstream zu tun. So zum Beispiel,

wenn weit geschnittene Jeans ihren Weg in den Mainstream finden und wieder angesagt sind.

Skaten braucht Zeit. Das sollte einem bewusst sein, bevor man damit anfängt. Es sei eine Sache von Jahren bis man einen Trick, zum Beispiel einen Ollie perfektioniert ausüben kann.

Viele Leute hören schnell mit dem Skaten auf, da es ihnen an Willenskraft und Ausdauer fehlt. Für ihn sind das keine Skater.

Ein Skater werde zum Skater, wenn er auf dem Skateboard steht und unermüdlich seine Tricks probiert.

Fazit

Schlussendlich kommt es laut Jason nicht darauf an, ob man einen Trick könne, sondern darauf, was man am Tag geleistet hat.

Für ihn gibt es kein zu spät und kein zu früh. Mit dem Skaten kann man in jedem Alter beginnen. Man sollte skaten nicht erzwingen, da es nicht darum geht, Leistung zu erbringen.

Skaten ist nicht nur eine Extremsportart, sondern viel mehr. Es ist ein sehr zeitintensiver Sport, bei dem man lernt, stetig an etwas dranzubleiben und an sich zu glauben.

Eine Charaktereigenschaft, die heutzutage immer mehr verloren scheint.

Deswegen gilt auch: „Einmal Skater, immer Skater.“

Quellen

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/skaten/ pwiesportmusikundmodeskatenalsjugendkultur100.html

https://explore- magazine.de/ articles/longform/the-tony-hawk-interview

https://de.wikipedia.org/wiki/ Skateboardtrick

https:// www.slickwillies.co.uk/news/the-history-of-skateboarding.html

https://www.britannica.com/biography/Tony-Hawk

Der Autor
Die Autorin

Studiert seit 2022 Content Creation & Online Marketing am SAE Institute Zürich.
Nebst dem Studium an der SAE beschäftigt sie sich intensiv mit dem Filmschauspiel, was auch ihre grosse Leidenschaft ist.
Sie ist eine sehr neugierige Person. Am meisten interessieren sie verschiedenen Menschen mit unterschiedlichen Lebensweisen und Ansichten.
Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Sport, Freunden und ihrer Hündin Nia.

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